| Armenien
 © Europäische Kommission - Beitritt zum Europarat: 2001
- Offizieller Name : Republik Armenien
Fläche: 29 800 km² Bevölkerung: 2,98 Millionen Einwohner (2014)
Hauptstadt: Eriwan Amtssprache: Armenisch Religion: Christentum
(armenisch-apostolische Kirche) Staatsform: Republik Staatschef: Armen Sarkissian (Präsident) gewählt 2. März 2018. Regierungschefin:Karen Karapetyan, Premierminister seit September 2016
Währung: Dram (AMD) Telefonvorwahl: +374 - Nationalfeiertag: 21. September
Armenien, welches Ende des dritten
Jahrhunderts n. Chr. zum Christentum konvertierte, hat eine Vergangenheit, die geprägt
ist von der ständigen Bedrohung einer Invasion durch fremde Mächte. Verschiedene
Eroberer wechselten sich ab: Die Griechen, die Römer, die Perser, das
Byzantinische Reich, die Mongolen, die Araber, die Osmanen und die Russen. Machtkämpfe von mehreren Jahrhunderten Dauer fanden vor allem zwischen Osmanen
und Persern statt. Da Armenien über keinen Zugang zum Meer verfügt, bleiben die
Beziehungen zu seinen Nachbarn gespalten; so zum Beispiel mit der Türkei bezüglich
der Ereignisse des Jahres 1915, sowie mit Aserbaidschan und Berg Karabach. © www.yerevan.am
- 1828 Das orientalische Armenien wird im Vertrag von Turkmentchai ans
russische Reich angegliedert.
- 1878 Ende der russisch-türkischen Kriege durch den Vertrag von
Berlin
- 1894-1896 Abdülhamid organisiert das Massaker an 100 000 bis 200 000
Armeniern. Erneute Auswanderungswelle.
- 1915-1918 Zwangskonvertierung zum Islam, Enteignung, Deportationen und
Massaker an Armeniern in Türkisch-Armenien. 1,5 Millionen Armenier werden im
Völkermord 1915 umgebracht.
- 1918-1920 Bildung einer Republik Armenien, formell unabhängig.
- 1920 Im Vertrag von Sèvres spricht Präsident Wilson Armenien ein großes
Gebiet zu. Im September türkische
Invasion in Armenien. Am 2. Dezember Unterzeichnung
eines Friedensvertrages zwischen Armenien und der Türkei. Im Dezember, die
rote Armee marschiert in Eriwan ein. Armenien wird sowjetische
sozialistische Republik.
- 1921 Die Grenzen des Transkaukasus werden im Vertrag von Kars
zwischen der Türkei und Russland festgehalten. Armenien verliert an
Gebieten.
- 1922 - 1991 Armenien
ist Teil der UdSSR
- 1990 Die
Nationalistische Bewegung Armenien gewinnt die Wahlen. Im August verabschiedet
das Parlament die Unabhängigkeitserklärung Armeniens.
- 21. September 1991 Armenien erklärt
durch ein Referendum seine Unabhängigkeit.
- 16. Oktober
1991 Levon Ter Petrossian wird der erste in
allgemeiner freier Wahl gewählte Präsident Armeniens.
- 2. März
1992 Beitritt der Republik Armeniens zur UNO
- 5. Juli 1995 Die Republik Armenien erhält eine neue
Verfassung.
- 1996 Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Armenien,
Inkrafttreten im Jahre 1999
- März 1998 M. Robert Kotcharian wird zweiter Präsident der Republik
Armenien.
- 25. Januar 2001 Beitritt
zum Europarat
- 30. Januar
2001 Der Präsident Chirac erlässt ein Gesetz, das den armenischen Völkermord anerkennt.
- 2004 Beitritt
Armeniens zur Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) der EU
- 19. Oktober
2008 Beitritt zur Internationalen Organisation
der Frankophonie (OIF)
Eriwan ist eine der ältesten Städte der Welt. Eine
in Stein geschriebene Keilschrift aus dem Jahre 782 v. Chr. nimmt Bezug auf den
Bau einer Festung des Königs Arghisti I, die er Erebouni nannte, was dem
heutigen Namen der Stadt zu Grunde liegt. Sie liegt am Fluss Razdan und ist als Haupstadt ökonomisches,
verwaltungstechnisches und wissenschaftliches Zentrum Armeniens. Eriwan, als
Stadt das erste Mal im 6. Jh. n. Chr. erwähnt, wird im Jahre 1440 zum
Verwaltungszentrum des orientalischen Armeniens, bevor es 1828 in die Hände des
russischen Reiches fällt. Für das armenische Volk ist die Stadt nicht nur
Hauptstadt des Landes, sondern auch Hauptstadt aller auf der Welt verstreuten
Armenier. Seit der Unabhängigkeit Armeniens befindet sich Eriwan in der Phase
der Loslösung von jeglichen Symbolen des kommunistischen Regimes. Die Namen wichtiger
Straßen und Plätze werden umbenannt und die Statuen sowjetischer Helden
entfernt.
Als Stadt, die über die Jahrhunderte mehrere Zivilisationen kennen
gelernt hat, wurde in Eriwan das Zentralarchiv für alte Handschriften „Matenadaran“
gegründet, welches zu den ältesten und umfangreichsten Bibliotheken der Welt
zählt und zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehört. Fotos: © Wikimedia Commons - Platz der Republik, Eriwan
Die Architektur nimmt einen
wichtigen Platz im armenischen Erbe ein. Der Wechsel der Zivilisationen auf
armenischem Boden hat ein wichtiges und weltweit anerkanntes architektonisches
Erbe hinterlassen. Seit der Christianisierung hat das Land eine neue Ära in
seiner Architektur erfahren. Zahlreiche Tempel und Kirchen wurden errichtet, die
heute in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen sind. Drei
aufgenommene Denkmäler sind zum Beispiel: Die Kathedrale und die Kirche von
Etchmiadzine und die archäologische Stätte von Zvarnotz (2000); das Kloster von
Gherart und das Hochtal von Azat (2000); die Klöster von Haghbat und Sanahin
(1996).
Foto: Kirche von Odzun © wikimedia commons- Auf was verweisen die Farben der armenischen Flagge ?
Die Flagge besteht aus drei horizontalen Streifen der gleichen Länge, die alle eine eigene
Bedeutung haben: Der rote Streifen zuoberst
repräsentiert den ständigen Kampf des armenischen Volkes für sein Überleben. Der
blaue Streifen in der Mitte symbolisiert den Willen des armenischen Volkes in
einem friedlichen Umfeld leben zu wollen und die gelbe Farbe verweist auf die
Kreativität und das Beharren, die als armenische Eigenschaften angesehen
werden.
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